Uli Hoeneß warnt vor Russlandisierung
In einem Interview der heutigen Ausgabe der Kieler Nachrichten kritisiert der Manager des FC Bayern München Uli Hoeneß die wirtschaftliche Entwicklung im Fußball in gewohnt scharfer Form.
Angesprochen auf die eher konservative Finanzpolitik des FC Bayern, macht Hoeneß deutlich, dass mit ihm als Manager weiterhin finanzielle Risiken gescheut werden und eine solide Führung des Klubs Priorität hat. Dabei kann er sich natürlich einen Seitenhieb gegen den nicht gerade geliebten europäischen Konkurrenten vom FC Chelsea nicht verkneifen:
»Wenn man so arbeitet wie ich, dann gibt man nur soviel Geld aus wie man einnimmt. Ich wäre nicht stolz darauf, die Champions League zu gewinnen, wenn ich dafür wie der FC Chelsea letztes Jahr 204 Millionen Euro Verlust machen würde.«
Damit aber nicht genug. Dass der argentinische Fußball-Verband die Rechte an der Nationalmannschaft für die Dauer von fünf Jahren für rund 14 Millionen Euro an einen russischen Investor verkauft hat, ist für Honeß eine gefährliche Entwicklung.
»Ich halte das für Wahnsinn. Das ist für mich der Anfang vom Ende des Fußballs. Wenn diese "Russlandisierung" sich fortsetzt, dann werden wir in zehn Jahren sagen können: Nastrowje, auf Wiedersehen Fußball.«
Interessant ist sein Vorschlag, wie diese Entwicklung möglicherweise zu stoppen ist:
»Das wird erst dann möglich sein, wenn wir endlich dazu übergehen, dass die Ölkonzerne ihre Mafia mit den Russen und den Arabern beenden und wir genug alternative Energien entwickeln – dazu gehört für mich auch die Kernkraft –, damit die ihre Spielchen beenden und irgendwann ihr Öl selber trinken müssen.«
Na dann Prost! Herr Hoeneß selbst bleibt wohl lieber beim bayerischen Weißbier.
Uli Hoeneß im Kieler Nachrichten Interview
Tags: Interview, Geld
Fußballer: Uli Hoeneß
Vereine: FC Bayern
Veröffentlicht: September 04, 2006
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