Maradona war mein Idol
Im Interview mit dem Berliner Tagesspiegel spricht Herthas neuer Strümer Christian Giménez über seinen neuen Verein und seine neuen Mitspieler, sein schlechtes Image und die gemeinsame Zeit mit Diego Maradona bei den Boca Juniors.
Für viele Bundesliga-Fans war Giménez vor kurzem sicher ein unbeschriebenes Blatt. Bei seinem letzten Verein Olympique Marseille konnte er sich nicht durchsetzen und davor war er 8 Jahre in der Schweiz aktiv. Trotz der Nachbarschaft zu Deutschland verfolgen sicher nur wenige die Spiele der Schweizer Super League. Seine Bilanz bei den Eidgenossen lässt sich aber durchaus sehen, er erzielte dort 148 Tore in der Liga und 8 in der Champions League, außerdem wurde er mit dem FC Basel dreimal Schweizer Meister. Solche Erfolgserlebnisse sind in Berlin ja nicht gerade an der Tagesordnung.
Etwas in Ungnade ist Giménez in Basel gefallen, da er vor seinem Wechsel nach Frankreich nicht in der Champions League-Qualifikation im Spiel gegen Werder Bremen antreten wollte. Er hätte dann im Falle der Champions League-Teilnahme von Marseille nicht mehr für diese auflaufen dürfen. Also durchaus ein nachvollziehbarer Beweggrund. Trotz seiner Vereinstreue — er spielte jeweils 4 Jahre in Lugano und Basel — wurde ihm Geldgier unterstellt. Giménez dazu:
»Wissen Sie, ich habe ja nicht nur ein paar Monate in Basel gespielt, sondern vier Jahre. Davor war ich genauso lange in Lugano. Ist das typisch für einen geldgierigen Legionär? Und noch etwas: Bevor ich nach Basel kam, hatte der Verein seit 21 Jahren nicht mehr die Meisterschaft gewonnen. Mit mir wurden wir dreimal Meister und einmal Pokalsieger, und ich war dabei nicht ganz unwichtig.«
An seine Zeit mit Maradona in Argentinien erinnert er sich gern zurück. Er konnte viel von Argentiniens Fußballidol lernen, Maradona wusste immer viel zu erzählen:
»Maradona hat erzählt und erzählt, Anekdoten aus Barcelona, Neapel oder Buenos Aires. Er ist zwar auch nur ein Mensch, aber er hat Geschichten erzählt, die für zehn Leben reichen.«
Für Interessierte empfiehlt Giménez die Lektüre von Maradonas Autobiographie Yo soy el Diego. Überhaupt macht Giménez in dem Interview den Eindruck als wäre das nicht das einzige Buch, dass er in seinem Leben gelesen hat.
Der neue Mann in Herthas Sturm hält viel von seinem neuen Verein und seinen Kollegen. Außerdem lobt er den deutschen Fußball, da hier viel offensiver und attraktiver als in Frankreich gespielt wird. Da er von Hertha BSC nur ausgeliehen ist — mit einer Kaufoption für 500.000 Euro — muss sich der Argentinier die ganze Saison über ins Zeug legen. Wenn er so weitermacht wie bisher, wird sein Wunsch in Berlin zu bleiben und nicht nach Frankreich zurückzukehren bestimmt in Erfüllung gehen.
»Um Gottes Willen, ich will auf jeden Fall in Berlin bleiben!« endet dann auch das Interview. Ich wünsche ihm auf jeden Fall viel Glück und Erfolg dabei!
Tags: Interview
Fußballer: Diego Maradona, Christian Giménez
Vereine: Olympique Marseille, Hertha BSC, FC Basel
Veröffentlicht: September 21, 2006
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