Die Liga der Milliardäre
Die englische Premier League wird immer mehr zur Spielwiese von Leuten, die nicht wissen wohin mit ihrem vielen Geld. Dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch, der den FC Chelsea im Juli 2003 für 210 Mio. Euro gekauft und seitdem etliche Millionen in neue Spieler investiert hat - mehr oder weniger erfolgreich - folgten und folgen weitere finanzkräftige ausländische Investoren.
Der jüngste Fall ist die Übernahme des Traditionsvereins Aston Villa aus Birmingham durch eine amerikanische Investorengruppe um den Milliardär Randy Lerner. 93 Millionen Euro wurden für Aston Villa bezahlt. Das ist vergleichsweise günstig. Letztes Jahr hat der ebenfalls aus den USA stammende Unternehmer Malcom Glazer 1,2 Milliarden Euro für Manchester United auf den Tisch gelegt.
Auch der FC Portsmouth (Alexandre Gaydamak) und der FC Fulham (Mohamed Al Fayed) sind in der Hand ausländischer Großunternehmer. Ein weiterer Verein, der das Interesse bei verschiedenen Investoren auf sich zieht, ist der FC Liverpool. Aufgrund der sportlichen Erfolge und der soliden Finanzierung der Reds dürfte eine Übernahme aber nicht ganz so einfach sein. Dennoch wäre dann fast ein Dritter der Premier League-Klubs im Besitz ausländischer Millionäre und Millardäre.
Eine weitere Kommerzialisierung des Fußball scheint also garantiert. Leidtragende sind Vereine, die keine großzügigen Geldgeber hinter sich haben und auch die Fans. Die Anhänger von Manchester United beispielsweise müssen in dieser Saison deutliche höhere Eintrittspreise für die Spiele im Old Trafford in Kauf nehmen, um die derzeit hohe Zinslast des ehemals börsennotierten Vereins zu tilgen.
Attraktiver wird der Fußball so sicher nicht. Tröstlich ist, dass auch der Zukauf immer neuer Fußballstars keine Garantie für den Gewinn internationaler Titel ist. Ich würde jedenfalls wetten, dass der FC Chelsea auch in dieser Saison nicht den Pokal in der Champions League holt.
Tags: Premier League, Übernahme, Geld, Roman Abramowitsch, Milliardäre
Vereine: FC Liverpool, FC Chelsea
Veröffentlicht: August 17, 2006
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